Es gibt viele große und aufstrebende Metropolen auf der
Welt. Um so schwerer ist es, die Faszination zu behalten, die eine Stadt einst
innegehabt hat. New York poliert das
alte Image wieder auf. Dazu wurden aus den mehr als zwei Millionen Bildern, die
irgendwo in den Kellnern der Stadtverwaltung vor sich hin modern, 870.000
katalogiersiert und online gestellt. Das Material, das größtenteils aus
Fotografien besteht, bietet einen facettenreichen Einblick in das
Großstadtleben seit dem Ende des 19. Jahrhundert. Das Fotoarchiv der Stadt New York hat dabei weder Kosten noch Mühen
gescheut und die letzten vier Jahre damit zugebracht, diese verschollen Schätze
der weltweiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Worum es sich bei den Bildern handelt, ist schwer zu
beschreiben. Eines wird jedoch schnell deutlich: die meisten Bilder stammen aus
den Händen von Angestellten der Stadt. Darunter auch Polizisten, die die
Fotografie zum Beispiel zum Festhalten von Beweismittel bei Ermittlungen
nutzten. Aber auch Stadtplaner bedienten sich diesem Mittel gerne, um sich zum
Beispiel eine genaue Vorstellung von Plaungumgebungen zu machen. Die Stadtgeschichte New Yorks ist auf diese
Weise eindrucksvoll dokumentiert und nun endlich allen Interessierten
zugänglich. Nicht nur dass die Entwicklung, wie etwa der Ausgestaltung der
Skyline wie wie sie heute kennen, Schritt für Schritt aufgezeigt wird, es
handelt sich teilweise ebenfalls um eindrucksvolle Zeugnisse fotografischer Kunst.
New York hat eben immer schon mehr zu
bieten gehabt als nur das Industrielle, den Fortschritt und den Kapitalismus. Im
gleichen Atemzug müssen künstlerische Atmosphäre, Ateliers, Gallerien und
Museen sowie unendliche Inspiration genannt werden. So wundert es denn auch
nicht, dass so manch ein Hobby- oder angestellter Berufsfotograph zu
künstlerischen Motiven neigte. Bestes Beispiel ist das unten beigefügte Bild.
Das Fotoarchiv der Stadt New York
ist unter folgendem Link zu
erreichen. Zur Zeit grenzt es jedoch fast an der Unmäglichkeit, einen Zugang zu
den Bildern zu bekommen, da es eine „überwältigende Nachfrage“ gibt und der
Server das wohl nicht aushält. Kein Wunder bei dieser Menge an Material. Für
die Stadtgeschichte New Yorks und seiner Erforschung handelt es sich hier
wirklich um einen Schatz unvorstellbaren Wertes. Ich bin mir außerdem sicher,
dass Architekten und Stadtgestalter beim Studium der Fotos so manche Eingebung
bekommen werden, die letztlich zum Wiederaufleben längst vergangener Formen
führen wird. Das bis dahin wird es wohl noch ein bißchen dauern.
Hier ein paar Impressionen, die aus einer Fotostrecke von spiegel online stammen.