Irgendwie hat es noch Monaten voller
Rennereien und Querelen endlich geklappt: Mein Freund
und seine Verlobte können heiraten. Sie selbst
hätten fast nicht mehr dran geglaubt, aber am Ende ging alles ganz
schnell. Und eh sich die beiden versahen, bekamen sie auch sofort
einen Termin beim Standesamt. Für mich stellt sich dabei eine ganz
andere Frage: Wo bekomme ich auf die Schnelle ein geeignetes
Geschenk her? Da sie ja Ausländerin ist, besteht die Gefahr,
etwas kulturell unangemessenes zu schenken, was ich auf keinen Fall
will. Aber bei irgendetwas Nützlichem will ich auch nicht hängen
bleiben. Daher: Ein Fotobuch soll es sein!
Warum genau? Ganz einfach: Ein
Hochzeitsgeschenk von einem Freund soll doch ein Stück weit
etwas persönliches sein. Und da ich die beiden nun mittlerweile
schon einige Zeit kenne und wir schon so einiges durchgemacht haben,
wäre es doch schön, wenn die schönsten Momente so festgehalten den
beiden noch einmal vor Augen geführt werden. Natürlich soll es in
dem Buch weniger um mich gehen, versteht sich von selbst. Aber wie
wäre es, wenn es den Weg, den die beiden bisher zurückgelegt haben,
dokumentiert. Sie können dann später zurückblicken und stolz auf
sich sein, dass sie es trotz all der Steine, die ihnen oft das
Weiterkommen zu versperren schienen, geschafft haben.
Ein einzigartiges Fotobuch soll
es sein, dass den beiden Mut und Zuversicht auch für die Zukunft
gibt. Es soll sie daran erinnern und ihnen stets vor Augen führen,
woher sie kamen, wie sie sich gefunden haben und was sie erreicht
haben. Aber natürlich kann es auch als klassisches Andenken gelten,
das man dann und wann aus der Vitrine rausholt und den Freunden und
Verwandten oder einmal den Kindern oder Enkeln zeigt. Es ist
eigentlich nicht nur ein Geschenk für die beiden, sondern für alle,
die in ihrem Leben eine Rolle spielen. Letztlich ist es auch ein
Geschenk für mich, denn ich war es ja, der den beiden auch immer
wieder Mut zugesprochen hat. Es hält damit auch meine Zuversicht
fest.
Aber als Hochzeitsgeschenk? Warum
nicht? Es ist zu einfach? Zu unpersönlich? Das würde ich beim
besten Willen so nicht sagen. Es existieren tausende von Bildern und
Fotos, die die Beziehung der beiden scheinbar an jedem Tag
festhielten. Es gehört viel Ausdauer und ein starker Wille dazu, aus
der Unmenge von Materialien das Beste zusammen zu suchen. Sicher, so
kompliziert wie früher ist es nicht mehr, als man dann alle Bilder
noch einmal einwickeln lassen musste, sich dann nächtelang
hingesetzt hat, um die Bilder aufzukleben, eventuelle zurecht zu
schneiden, weil es viele verschiedene Formate waren etc. Heutzutage
ist dieser Teil durch die diversen Anbieter im Internet (ich habe
mich für Wunderkarten.de
entschieden) wesentlich leichter zu bewerkstelligen. Aber der erste
Teil bleibt genauso beinhart!
Jetzt heißt es: An die Arbeit! Und ich
hoffe, dass den beiden das Fotobuch gefallen wird. Ich werde auf
jeden Fall auch meinen Spaß damit haben, alles noch einmal Revue
passieren zu lassen.