Thursday, May 31, 2012

Internationale Projekte gegen Rechtsextremismus: die Rolle der Frau unterm Faschismus

Internationale Projekte gegen Rechtsextremismus – Warum?

In Erwartung auf die EM in Polen und der Ukraine habe ich mich schon mit dem Thema Rassismus beschäftigt. Das zeigt, dass Rechtsextremismus keine Phänomen ist, das an den Grenzen halt macht, ganz zu schweigen von Einstellungen wie Intoleranz oder Rassismus. Internationale Projekte gegen Rechtsextremismus sind daher umso wichtiger! Neben Aufklärung und Aufarbeitung der Geschichte können außerdem neue Freundschaften zustande kommen, die das beste Mittel gegen Vorurteile und Stereotypen sind. Man möchte meinen, dass es bereits eine riesige Menge solcher Projekte gibt, aber weit gefehlt. Es gibt zwar Schwerpunkt, die finanziell gut ausgestattet sind und daher Jugendbegegnungen und dergleichen organisieren, wie etwa das deutsch-polnische Jugendwerk, aber flächendeckend gibt es diesen Ansatz nicht. Internationale Projekte gegen Rechtsextremismus sind zwar kostspieliger als nationale, aber die Rendite, die sie abwerfen ist wesentlich höher!

Die Rolle der Frau als Projektthema

Eines dieser Projekte wird von vier Zweigen des SCI (Ungarn, Deutschland, Italien und Griechenland) organisiert. Unter Konzentration auf die Rolle der Frau wird sich in noch drei anstehenden Teilprojekten mit der Zeit des Faschismus auseinandergesetzt. Das Projekt trägt den Namen Female R-existence, was einmal auf die Frage, wie sich die Existenz der Frau unter den europäischen faschistischen Regimen gestaltete und zum anderen auf die Bedeutung der Frau in der Widerstandsbewegung hindeutet. Der zweite Aspekt wird zunächst Ende Juni für eine Woche im Fokus der in Athen zusammentreffenden internationalen Gruppe stehen. Im August wird ersterer in Deutschland durch das Studium von Schicksalen im ehemaligen Frau-KZ Ravensbrück näher betrachtet. Abgeschlossen wird das Projekt zur Rolle der Frau durch die Auswertung und Gestaltung einer Broschüre mit DVD im September in Rom. Noch gibt es freie Plätze für dieses außergewöhnliche Projekt, das kaum etwas kostet.
Für weitere Infos einfach an femalerexistence[at]gmail.com schreiben! Oder auf die jedoch noch im Aufbau befindliche Homepage von Female R-existence.



Bild: Logo Female R-existence (femalerexistence.com)

Wednesday, May 23, 2012

Freiwilligenarbeit mit dem SCI auf allen Ebenen – von lokal bis international

Wie wichtig gesellschaftliches Engagement ist, habe ich bereits mehrmals deutlich gemacht. Ein Großteil absolviere ich innerhalb des SCI (Service Civil International), der bereits seit vielen Jahrzehnten weltweit tätig ist. Die verschiedenen Ebenen der Freiwilligenarbeit habe ich bei ihm kennengelernt und wurde so auf immer neue Weisen involviert. Ich habe für mich drei verschiedene herausgefiltert, die sich jedoch auch immer überlappen und sich gegenseitig ergänzen:

1. Freiwilligenarbeit auf lokaler Ebene

Hierbei setzt man sich vor Ort für ein bestimmtes Projekt ein, das meistens mit nachhaltiger Entwicklung, der Beseitigung von Ungleichbehandlungen von Menschen, geschichtlicher Aufarbeitung uvm. Zu tun hat. Um auf lokaler Ebene tätig zu werden, braucht sich der oder die Freiwillige nicht einmal organisieren. Einfach mit anpacken und schon ist man dabei.

2. Freiwilligenarbeit auf nationaler Ebene

Diese Ebene beziehe ich konkret auf meine Arbeit im SCI Deutschland, der landesweit in verschiedenen Lokal- und Arbeitsgruppen organisiert ist. Zu den oben genannten Elementen des Engagements taucht man nun tiefer in die Strukturen ein, kann nicht nur an praktischen Umsetzungen sondern auch an Konzeptionen für Projekte mitwirken und ein großen Netzwerk aufbauen.

3. Freiwilligenarbeit auf internationaler Ebene

Wenn man erst einmal ein einer Organisation drin steckt, findet sich bald ein Themenschwerpunkt, der interessanter als andere ist. Es wird sich eingearbeitet und irgendwann bekommt man eine Einladung für ein internationales Treffen zu diesem Thema. Dann ist der große Schritt getan und die Welt schrumpft schlagartig zusammen. Plötzlich trudeln Call for Participants von allen Seiten ein und die Teilnahme an einem Projekt in Südspanien muss zugunsten der an einem Seminars in Schweden abgesagt werden.

Der SCI bietet auch diesen Sommer wieder viele Projekte, Seminare und Workcamps. Mehr Infos gibt es hier.

Friday, May 18, 2012

Die Unterdrückung der Frau in der Ukraine als Thema in den Büchern von Sabuschko

Die Unterdrückung der Frau in der Ukraine

Das Land steht im Rampenlicht der heranziehenden EM. Ich habe bereits verschiedene Themen angesprochen, die zeigen, wie es in dem Land steht. Die Unterdrückung der Frau und der Feminismus gehören ebenfalls in die Diskussion über das postsowjetische Land. Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Während die Ukrainer, jedenfalls die, mit denen ich über die Stellung der Frau in ihrem Land gesprochen habe, absolut davon überzeugt sind, dass Mann und Frau gleichgestellt sind, kann ein westlicher Beobachter durchaus anderes erkennen. Die Aufteilung der Berufe ist deutlich wahrnehmbar, das Lohngefälle existiert unzweifelhaft in teilweise extremen Maßen und die rechtliche Lage der Frau steht der der Männer in so manchem nach. Der Gender Equality Index gibt deutlich Auskunft darüber, wo die Ukraine im internationalen Vergleich steht. Ob die Unterdrückung der Frau damit schon bewiesen ist, bleibt fraglich. Die Fakten geben zeigen jedoch, dass eine Gleichbehandlung nicht erfolgt, eine regelrechte Unterdrückung müsste im Einzelfall nachgewiesen werden.

Sabuschko: „Feldstudien über Ukrainischen Sex“

Sabuschko liefter genau so eine Einzelfallanalyse. In ihrem Buch „Feldstudien über ukrainischen Sex“ verarbeitet sie das, was auch ihr selbst angetan wurde. Wie der Titel schon andeutet, geht es dabei auch um das Thema Sex, das gemäß eines Gender-ansatzes als Mittel zur Machtausübung genutzt wird. Demnach hätten in der ukrainischen Sowjetrepublik die unterdrücken Männer ihrerseits die Frauen unterdrückt, um Macht ausüben zu können. Zugegeben, das Buch bereits 17 Jahre alt, wurde jedoch erst 2006 ins Deutsche übersetzt. Neben die Feldstudien hat es ein weiterer Roman in die weltweiten Schlagzeilen geschaft: „Museum der vergessenen Geheimnisse“ (2010).
Bild: www.fischerverlag.de
Sabuschko greift bei ihm auch die Entwicklungen in der Ukraine in den 1990er und 2000er Jahren auf. Einen Eindruck von ihren Ideen kann man von einem taz-Interview bekommen, bei dem sie sich zum Feminismus sowie der Emanzipation vom Russentum äußert.

Die „Feldstudien über ukrainischen Sex“ haben mich tief beeindruckt. Zunächst bietet die Sprache eine angenehme Abwechslung zu der herkömmlichen Romanliteratur. Aber auch ihre Schilderungen, die eindeutig einen autobiographischen Anstrich aufweisen, gehen einem in Mark und Bein. Ihre bildreichen Ausdrucke lassen die Situationen in der Fantasie wiedererstehen und mit ihr mitfühlen. Ein wirklich empfehlenswertes Buch für alle, die die Ukraine etwas mehr verstehen wollen!

Tuesday, May 15, 2012

Argentinien hat das Problem der Frauenquote gelöst - ein Modell auch für Deutschland?

Wer hätte das gedacht? Nach all den Monaten endloser Debatte ist nun endlich eine Lösung in Sicht. Die umstrittene Frauenquote, deren gesetzliche Einführung so stark debattiert wurde, konnte am anderen Ende der Welt mit einem ganz überraschenden Ansatz gelöst werden. In Argentinien nämlich können die Bürger von nun an selber entscheiden, welchem Geschlecht sie angehören möchten. Das klingt erst einmal paradox, macht aber Sinn, wenn man einen Blick auf den Hintergrund wirft:
Das „weltweit einmalige Gesetz“ (Zitat aus „Neues Deutschland“) wurde nach harten Protesten der Transsexuellenbewegung in Buenos Aires verabschiedet. Dies ermöglicht nun jeder Bürgerin und jedem Bürger sich zu dem Geschlecht zuzuordnen, zu dem er order sie sich zugehörig fühlt. Das „gefühlte Geschlecht“ muss unentgeltlich von den Behörden im Pass umgetragen werden. Dieses Recht steht auch Jugendlichen zu, die bei Widerdstand der Eltern einen „Kinderanwalt“ hinzuziehen können, um das Recht auf freie Geschlechterwahl ihnen gegenüber durchzusetzen.
Zugegeben, es war nicht ganz ernst gemeint, als ich dieses Gesetz als Lösung für ein typisch deutsches Problem angepriesen habe. Die Frauenquote ist jedoch genau das, ein ernstes Thema, das sich an Feminismusdiskussionen ebenfalls anknüpft. Aber um beides einmal ad absurdum führen zu dürfen hier folgender Vorschlag:
Eine gesetzliche Frauenquote, die sich an der prozentualen Verteilung der Geschlechter in Deutschland orientiert, beträgt etwas mehr als 50%. Stellen wir uns den Fall vor, dass ein Vorstand von drei auf vier Mitglieder, von denen eine eine Frau ist, aufgestockt werden soll. Bei der genannten Quote müsste es sich um eine Frau handeln. In Argentinien könnte dies ganz einfach umgangen werden, indem auch ein Mann eingestellt werden kann, der bereit wäre, sich als Frau anerkennen zu lassen. Andersherum könnten Frauen sich als Männer klassifizieren lassen, um zum Beispiel bei schriftlichen Bewerbungen einer geschlechterspezifischen Diskriminierung entgehen zu können.

Wie gesagt, der Vorschlag war nicht ernst gemeint. Aber wie anders kann man/ frau bei solch einem Gesetz reagieren. Am Ende der Welt kann das Gefühl, die letzte Diskriminierung überwunden zu haben, überwiegen. Aber in einem 80-Millionen-Land, das voll von Opportunisten ist, käme das einer legitimierten Diskriminierung der Schwächeren gleich.

Sunday, May 13, 2012

Transnistrien – ein Land, das es nicht gibt oder Schmelztiegel der Kulturen?


Es gibt schon merkwürdige Länder auf der Erde. Eines davon, das für viele nicht einmal ein Land im engeren Sinne darstellt, befindet sich zwischen Moldova und der Ukraine. Denjenigen, die noch wissen wo Moldova liegt, mag jetzt in den Sinn kommen, dass da doch gar kein Land zwischen liegt. Doch! Transnistrien. Alle Daten und Fakten können natürlich problemlos auf wikipedia gefunden und nachgelesen werden.
Warum schreibe ich nun, über dieses Land, das keines ist? Ich war selbst einmal da. Das erste was mir in den Sinn kam, als ich durch Tiraspol, der Hauptstadt, ging, war: „So sieht Post-Kommunismus aus!“ Die stereotypen Vorstellungen von grauen Straßenzügen mit einheitlicher Bepflanzung bevölkert von Menschen, die nie lachen und in teilweise viel zu alten Klamotten umherlaufen trifft hier exakt zu. Es klingt traurig, entspricht aber der Realität, wie einige Fotos belegen können. Ein Ausflug nach Transnistrien kommt außerdem einem kleinen Abenteuer gleich. Ich stieß vor kurzem zufällig auf diesen Blog, der mich an meine Reise erinnerte. Die war zwar nur halb so abenteuerlich, aber dennoch hoch aufschlussreich. Viel konnte ich lernen über die Bürokratie in dem Land (denn ich musste mich für meinen etwa 30-stündigen Aufenthalt registrieren lassen), über die Lebensweisen der Leute und über die Omnipräsenz des Regimes.
Ich habe aber noch etwas gelernt: Schmelztiegel der Kulturen gibt es überall. Dadurch, dass Transnistrien zwischen der Ukraine und Moldova liegt, Menschen beider Nationalitäten problemlos einreisen und sich gegebenenfalls dort niederlassen können, leben alle friedlich in dem kleinen armen Land zusammen. Viele wohnen dort und arbeiten in Moldova. Für andere ist es eine Art Nahtstelle, ein Ort des Übergang von einem Leben zu einem anderen. Und eine große Zahl Transnistrier streben an, nach Russland zu ziehen, mit dem sie oft familiäre Banden verbinden.
Der Schmelztiegel der Kulturen hat also viel aufzuweisen. Was wir alle wohl am leichtesten lernen können, ist die Einfachheit, mit der Menschen verschiedener Nationalitäten auch unter widrigen Bedingungen zusammenleben können. Aber die Tour durch Osteuropa ist ja auch noch nicht zuende...

Bild: Parlamentsplatz in Tiraspol

Bild: Tiraspol




Thursday, May 10, 2012

EM in der Ukraine – Können Terror und Mafia und Rassismus zum EM Boykott führen?


Es fällt mir immer schwer, etwas negatives über die Ukraine zu schreiben. Ich war viele Male dort und kam jedes Mal mit durch und durch sehr guten Erinnerungen wieder zurück. Natürlich weiß ich, dass das Land auch Probleme hat, aber welches hat die nicht. Dennoch soll es einmal mehr um die Schattenseiten gehen, bevor ich hoffentlich beim nächsten Mal wieder etwas positiver ausgreifen kann!
Die EM in der Ukraine hat dem Land Hoffnung auf internationale Anerkennung gebracht. Die Vorbereitungen auf die Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zwischen ihm und der EU wurden umso intensiver betrieben, je näher die EM rückte. Es schien fast so, als wenn die Ukraine nicht anderes machen brauchte als eine ordentliche EM durchzuführen, um in den Club der europäischen Länder endlich Eintritt zu erhalten. Politische Probleme waren vergessen bis... ja bis wann eigentlich? Der Fall Julia Timoschenko beschäftigte europäische Menschenrechtler schon lange. Wie konnte die Situation nun so eskalieren? War es ihr Bandscheibenvorfall? Ihr Hungerstreik, mit dem sie die Behandlung in Deutschland zu erzwingen versuchte? Oder die Bombenserie in Dnipropetrowsk am 27. April diesen Jahres?
Es fällt schwer, einen genauen Zeitpunkt auszumachen. Fakt ist jedoch, dass mit dem Herannahen der EM, die Ukraine mehr und mehr einer gründlichen Begutachtung der westlichen Öffentlichkeit standhalten muss. Und deren Urteil fällt hart aus. EM Boykott der Politiker wird gefordert. Einige Radikale wollen sie gar ganz verlegen, um dem Land zu zeigen, dass der Westen seinen Werten treu ist. Berichterstattungen über den Rassismus in Lviv oder die Rolle der Mafia bringen da das Fass zum überlaufen. Immer hätte man es ja schon gewusst, was für ein barbarisches Land dieser postsowjetische Landstrich sei. Julia Timoschenko spielt dabei nur die Rolle des exemplarischen Beispiels, das jedoch keinesfalls repräsentativ ist! Wie viele gemeinnützige Organisationen, Bügerrechtler und politische Bewegungen gibt es in diesem Land, die alle dafür kämpfen, dass es ihre Kinder einmal besser haben werden! Sie wollen ihr Land verändern und tun alles, dass sie es auch schaffen. Was der Westen fordert, mal wieder, ist eine Revolution, ein Umsturz der bestehenden Verhältnisse in eine Richtung, die ihm gefällt. Oft genug hat er es versucht und ist fast immer gescheitert, warum nichts gelernt wurde. Die Ukraine geht ihren Weg, der manchmal zurück und ein anderes Mal im Galopp nach vorne führt. Die EM in der Ukraine ist kein Willkommensgruß unter den westlichen Demokratien. Im Gegenteil zeugt doch die Ausrichtung zusammen mit Polen unter dem Vorwand, dass keine der beiden Staaten die Kapazitäten zur alleinigen Bewerkstelligung hat, von einem Misstrauen der Ukraine gegenüber. Ein EM Boykott würde einen Vertrauensbruch gegenüber den stolzen Ukrainer und Ukrainerinnen verursachen, der nur schwerlich wieder gutzumachen wäre. Ein politischer Boykott jedoch würde von Reife zeugen, wobei man sich fragt, ob das in einem anderen Fall etwa bei China ebenso in Erwägung gezogen werden würde. Wahrscheinlich nicht, oder? Die Ukraine ist eben nicht China und Julia Timoschenko keine von den vielen chinesischen Dissidentinnen.

Saturday, May 5, 2012

WWOOF – Gutes tun und nebenbei auch noch Sprachen lernen oder verbessern


Foto: WWOOF (www.wwoof.de)

WWOOF – so einfach ist es, Gutes zu tun

Nachhaltigkeit ist in aller Munde, wie bisherige Blogeinträge zeigen. WWOOF ist ein weiteres Beispiel, wie man einfach Gutes tun kann. Das Kürzel steht für World-wide Opportunities on organic Farms. Die Idee: Freiwillige können auf den Höfen mithelfen und bekommen dafür Kost und Unterkunft gestellt. Geld auch für An- und Abreise gibt es nicht. Und um die Kontaktinfos von den teilnehmenden Höfen zu bekommen, muss man dem jeweiligen Zweig sogar eine Gebühr entrichten, die aber aufgrund der Gemeinnützigkeit der Organisation durchaus gerechtfertigt ist. Schließlich fallen Verarbeitungskosten an, die irgendwie beglichen werden müssen. WWOOF wehrt sich somit vehement gegen Vorwürfe der Abzocke und ähnlichen!

Sprachen lernen kann so einfach sein

Nun fragt sich der Leser, warum man sich da auf irgendwelchen Höfen abrackern soll, ohne wirklich Geld zu verdienen bzw. sogar noch zu investieren, um an die Liste zu kommen und dorthin zu gelangen. Ganz einfach: Viele WWOOFer/innen machen das einerseits, um die ökologische Landwirtschaft zu unterstützen. Gleichzeitig verbinden das viele junge Leute mit einem Aufenthalt im Ausland. Sprachen lernen oder auch das Aufbessern sind somit willkommene Nebeneffekte des WWOOFens. Nötige Sprachpraxis kann also leicht erworben werden und es ist wesentlich billiger als teure Sprachreisen zu organisieren. Im Gegenzug wird aber eben erwartet, dass die Freiwilligen auch ordentlich mit anpacken können. Um an Listen in anderen Ländern zu kommen, muss man sich an die WWOOF-Zweige dort wenden. Beim deutschen Zweig kann nur die Liste für Deutschland bekommen werden.
Neben dem Sprachen lernen kann aber noch mehr für das Studium oder den Beruf getan werden. Nach Rücksprache mit den Höfen kann die Arbeitszeit dort eventuell als Praktikum angerechnet werden. Das Arbeiten auf verschiedenen Höfen kann dabei besonders nützlich sein, bekommt man so doch einen besseren Einblick in verschiedene Organisationen, Anbaumethoden etc.

Nachhaltige Landwirtschaft als Zukunftsprojekt

Die Unterstützung nachhaltiger Landwirtschaft ist das erklärte Ziel des ganzen Projektes. Dabei soll Abstand genommen werden von Massentierhaltungen, Düngung mit Chemikalien, Verwendung von Antibiotika, um Tiere vor Krankheiten zu bewahren etc. Der umweltverträgliche Anbau von Nahrungsmitteln sowie artgerechte Tierhaltung zum Wohle für Mensch und Tier stehen im Zentrum, da nur so eine Entwicklung zustande kommen kann, die Mensch und Boden in eine furchtbare Zukunft führen kann. Nachhaltige Landwirtschaft ist der Schlüssel nicht nur für eine gesunde Ernährung sondern für eine ausreichende Ernährung der gesamten Menschheit.