Tuesday, May 15, 2012

Argentinien hat das Problem der Frauenquote gelöst - ein Modell auch für Deutschland?

Wer hätte das gedacht? Nach all den Monaten endloser Debatte ist nun endlich eine Lösung in Sicht. Die umstrittene Frauenquote, deren gesetzliche Einführung so stark debattiert wurde, konnte am anderen Ende der Welt mit einem ganz überraschenden Ansatz gelöst werden. In Argentinien nämlich können die Bürger von nun an selber entscheiden, welchem Geschlecht sie angehören möchten. Das klingt erst einmal paradox, macht aber Sinn, wenn man einen Blick auf den Hintergrund wirft:
Das „weltweit einmalige Gesetz“ (Zitat aus „Neues Deutschland“) wurde nach harten Protesten der Transsexuellenbewegung in Buenos Aires verabschiedet. Dies ermöglicht nun jeder Bürgerin und jedem Bürger sich zu dem Geschlecht zuzuordnen, zu dem er order sie sich zugehörig fühlt. Das „gefühlte Geschlecht“ muss unentgeltlich von den Behörden im Pass umgetragen werden. Dieses Recht steht auch Jugendlichen zu, die bei Widerdstand der Eltern einen „Kinderanwalt“ hinzuziehen können, um das Recht auf freie Geschlechterwahl ihnen gegenüber durchzusetzen.
Zugegeben, es war nicht ganz ernst gemeint, als ich dieses Gesetz als Lösung für ein typisch deutsches Problem angepriesen habe. Die Frauenquote ist jedoch genau das, ein ernstes Thema, das sich an Feminismusdiskussionen ebenfalls anknüpft. Aber um beides einmal ad absurdum führen zu dürfen hier folgender Vorschlag:
Eine gesetzliche Frauenquote, die sich an der prozentualen Verteilung der Geschlechter in Deutschland orientiert, beträgt etwas mehr als 50%. Stellen wir uns den Fall vor, dass ein Vorstand von drei auf vier Mitglieder, von denen eine eine Frau ist, aufgestockt werden soll. Bei der genannten Quote müsste es sich um eine Frau handeln. In Argentinien könnte dies ganz einfach umgangen werden, indem auch ein Mann eingestellt werden kann, der bereit wäre, sich als Frau anerkennen zu lassen. Andersherum könnten Frauen sich als Männer klassifizieren lassen, um zum Beispiel bei schriftlichen Bewerbungen einer geschlechterspezifischen Diskriminierung entgehen zu können.

Wie gesagt, der Vorschlag war nicht ernst gemeint. Aber wie anders kann man/ frau bei solch einem Gesetz reagieren. Am Ende der Welt kann das Gefühl, die letzte Diskriminierung überwunden zu haben, überwiegen. Aber in einem 80-Millionen-Land, das voll von Opportunisten ist, käme das einer legitimierten Diskriminierung der Schwächeren gleich.

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