Monday, December 10, 2012

Die Energiewende kommt? Nach Niko Paech nur, wenn wir unseren Konsum reduzieren


Energiewende – das geflügelte Wort

Es klingt schon fast etwas wie höhnisch, wenn man hier vom geflügelten Wort spricht. Schließlich soll die Energiewende ja unter anderem genau damit, eben mit Flügeln, gelingen. Und sowieso ist der Slogan so griffig, dass er schnell von etlichen Politikern und Befürwortern aufgegriffen wurde, um so die Massen mobilisieren zu können. Dabei fällt nur selten auf, dass eigentlich jeder etwas anderes darunter versteht. Für viele besteht die Energiewende daraus, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt den größten Anteil des in Deutschland benötigten Stroms durch regenerative Resourcen zu gewinnen. Auf diese allgemeine Formel können sich die meisten noch einigen. Aber jetzt kommt der kritische Punkt, wo die Insider sagen, dass die Wende, wie sie von den Politikern gedacht ist, nicht einmal im Ansatz eine wirkliche Energiewende darstellt. Denn Energie ist erstes nicht nur Elektrizität. Es gehören auch nicht nur Wärme und Kraftstoff dazu, da Energie in allen Dingen des Alltages, egal ob Kleidung, Nahrung, Haushaltsgeräte oder Transport, gebunden ist. Außerdem geht das Verständnis von regenerativer Energiegewinnung stark auseinander.

Konsum reduzieren ist die einzige Chance

Der Konsum sei das wirkliche Problem, meinte Niko Paech in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung am 6. September diesen Jahres (Seite 21). Seiner Meinung nach sind die Pläne für die bevorstehende Wende nur Verlangerungen des Problems. Anstatt durch CO2-Emmissionen zerstört man dann eben direkt natürliche Lebensräume, indem Offshore-Windparkt gebaut werden etc. Durch diese Politik solle der Konsum auf dem jetzigen Level weiterhin ermöglicht werden bzw. sogar weiterhin steigerungsfähig bleiben, was eine Illusion sei, so Paech. Der einzige Weg in eine ökologisch verträglichere Zukunft sei daher die Reduzierung des Konsums, da nur so letztlich Energie eingespart werden kann. Ein Schlüsselgedanke ist hierbei die Idee von der Transformation der Wegwerfgesellschaft in eine Repariergesellschaft. Kleidung könnte durch Nähen oft ganz einfach wieder instand gesetzt werden. Plastikfreies Leben ist dann schon etwas für Fortgeschrittene. Wer dann noch auf öffentlichen Transport verzichten möchte, der wandelt dann schon auf abenteuerlichen Pfaden. Am Ende würde dann eine deglobalisierte Welt entstehen, in der das Individuum Nutzungsgemeinschaften für fast alle Gerätschaften eingeht und so zwar wie heute alles, was man braucht, zur Nutzung parat hat, es aber mit anderen teilen muss, wodurch der Konsum drastisch reduziert werden würde. Eine Utopie?

Kommt die Energiewende? (Quelle: biomasse-nutzung.de)

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