Energiewende – das geflügelte
Wort
Es klingt schon fast etwas wie
höhnisch, wenn man hier vom geflügelten Wort spricht. Schließlich
soll die Energiewende ja unter anderem genau damit, eben mit
Flügeln, gelingen. Und sowieso ist der Slogan so griffig, dass er
schnell von etlichen Politikern und Befürwortern aufgegriffen wurde,
um so die Massen mobilisieren zu können. Dabei fällt nur selten
auf, dass eigentlich jeder etwas anderes darunter versteht. Für
viele besteht die Energiewende daraus, bis zu einem bestimmten
Zeitpunkt den größten Anteil des in Deutschland benötigten Stroms
durch regenerative Resourcen zu gewinnen. Auf diese allgemeine Formel
können sich die meisten noch einigen. Aber jetzt kommt der kritische
Punkt, wo die Insider sagen, dass die Wende, wie sie von den
Politikern gedacht ist, nicht einmal im Ansatz eine wirkliche
Energiewende darstellt. Denn Energie ist erstes nicht nur
Elektrizität. Es gehören auch nicht nur Wärme und Kraftstoff dazu,
da Energie in allen Dingen des Alltages, egal ob Kleidung, Nahrung,
Haushaltsgeräte oder Transport, gebunden ist. Außerdem geht das
Verständnis von regenerativer Energiegewinnung stark auseinander.
Konsum reduzieren ist die einzige
Chance
Der Konsum sei das wirkliche Problem,
meinte Niko Paech in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung am
6. September diesen Jahres (Seite 21). Seiner Meinung nach sind die
Pläne für die bevorstehende Wende nur Verlangerungen des Problems.
Anstatt durch CO2-Emmissionen zerstört man dann eben direkt
natürliche Lebensräume, indem Offshore-Windparkt gebaut werden etc.
Durch diese Politik solle der Konsum auf dem jetzigen Level weiterhin
ermöglicht werden bzw. sogar weiterhin steigerungsfähig bleiben,
was eine Illusion sei, so Paech. Der einzige Weg in eine ökologisch
verträglichere Zukunft sei daher die Reduzierung des Konsums,
da nur so letztlich Energie eingespart werden kann. Ein
Schlüsselgedanke ist hierbei die Idee von der Transformation der
Wegwerfgesellschaft in eine Repariergesellschaft. Kleidung könnte
durch Nähen
oft ganz einfach wieder instand gesetzt werden. Plastikfreies
Leben ist dann schon etwas für
Fortgeschrittene. Wer dann noch auf öffentlichen Transport
verzichten möchte, der wandelt dann schon auf abenteuerlichen
Pfaden. Am Ende würde dann eine deglobalisierte Welt entstehen, in
der das Individuum Nutzungsgemeinschaften für fast alle
Gerätschaften eingeht und so zwar wie heute alles, was man braucht,
zur Nutzung parat hat, es aber mit anderen teilen muss, wodurch der
Konsum drastisch reduziert werden würde. Eine Utopie?
Kommt die Energiewende? (Quelle: biomasse-nutzung.de) |
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