Friday, July 6, 2012

Schönheitsideal: „Ugly Models“ - Was andere Models haben brauchen sie nicht

Schönheitsideal und Gesellschaft

Das Schönheitsideal bildet den Spiegel der Gesellschaft. So wurde es lange gesehen und irgendwie scheint da ja auch was wahres dran zu sein. Wenn damals eher wohlbeleibte Männer wie Frauen als wohlhabend und korpulentere Frauen als mehr Familienglück versprechend verstanden wurden, so hat sich das doch gewaltig geändert. Die Hochzeiten einer magersüchtigen Kate Moos scheinen vorüber. Mittlerweile gibt es Modelagenturen, die auf ihre Schützlinge Acht geben und darauf wert legen, dass diese ausgeglichen ernährt sind. Das tun sie aus zwei Gründen: Erstens sind die Models ihr Kapital. Wenn sie Schaden nehmen verlieren eben auch die Agenturen daran. Und zweitens würde negative Werbung dem Image schaden. Nicht zuletzt ist diese neue Einstellung also der internationalen Öffentlichkeit zu verdanken. Sie hat ihre Schönheitsideale gewandelt und will keine abgemagerten, unnatürlichen Puppen mehr auf den Laufstegen begaffen. Stattdessen sollen zwar immer noch elegante, schlanke junge Frauen schaulaufen, aber eben mit einer Figur, die auch für normale Leute erreichbar ist ohne gesundheitliche Risiken auf sich nehmen zu müssen. Auf die Spitze wird diese ganze Anti-Model-Bewegung durch die sogenannten „hässlichen Models“ getrieben, die von der Süddeutschen Zeitung kürzlich thematisiert wurden.

Ugly Models – die Ikonen von Morgen?

Ugly Models heißen sie und warten mit ganz besonderen Schönheitsmerkmalen auf. Entweder sie sind zu klein, zu unförmig, zu dick oder besitzen einfach eine körperliche Besonderheit. Irgendetwas fällt uns sofort ins Auge, wenn wir eines dieser Models sehen. Wozu werden sie gebraucht, denkt man zunächst. Fast überall, wo auch hübsche Models ihre Jobs finden: Werbe-, Mode-, Musik- und Filmindustrie. Denn sie sind diejenigen, die einem Film oder Musikvideo das Moment des Im-Gedächtnis-Haftens verleihen. Die Kuriositäten peppen das Leben auf und so auch unsere Unterhaltung. Klar, dass die Ugly Models dabei nicht allein stehen, sondern ebenfalls wie ihre hübschen Kolleginnen von Agenturen betreut werden, wobei diese sicher nicht die Probleme mit Magersucht, Mangelernährung etc. unter ihren Models haben, denn die können ja einfach sein, wie sie sind. Ja eben das macht sie ja aus! Es scheint sich also wirklich um zwei Gegenpole zu handeln. Die hübschen müssen hart arbeiten, um einen perfekten Körper zu bekommen und zu behalten während die anderen ihre Besonderheit gerade in ihrer Fehlbarkeit finden und sich einfach zeigen können, wie sie sind. Aber verkaufen letztlich nicht beide ihre Körper?

Hier wieder ein paar Bilder:

Foto: Ugly Models I (sueddeutsche.com)

Foto: Ugly Models II (sueddeutsche.com)

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