Thursday, November 24, 2011

Immanuel Kant in Zeiten der Globalisierung


Immanuel Kant und sein Entwurf „Zum ewigen Frieden“

Es ist schon einige Zeit her, seitdem der vielleicht bedeutendste deutsche Philosoph gelebt hat. Immanuel Kant, geboren am 22. April 1724 in Königsberg, wo er auch am 12. Februar 1804 starb,  ist dennoch nicht aus unseren Köpfen wegzudenken. Mit seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“ hat er zweifellos ein kosmopolitisches Programm aufgestellt, an dem sich Politiker rund um den Globus noch heute orientieren. Er verfolgte darin die Idee, dass demokratisch verfasste Staaten sich nicht gegenseitig bekriegen. Die Schlussfolgerung wäre, dass es keine zwischenstaatlichen Kriege mehr geben würde, wenn alle Staaten Demokratien wären. Kant beschreibt jedoch noch etwas anderes in diesem Werk: das Weltbürgertum. Der Gedanke dahinter ist die uneingeschränkte Reisefreiheit eines jeden Menschen in alle Länder der Erde. Dabei solle dieser Person überall uneingeschränkte Gastfreundlichkeit entgegengebracht werden. Was sich als utopischer Entwurf anhört, möchte doch ernst genommen werden. „Zum ewigen Frieden“ bietet uns Handlungsmaximen an, die in heutiger Zeit manchmal schwer zu finden sind.

Die Globalisierung als Verwirklichung des Kosmopolitismus?

Die Globalisierung macht unsere Welt interessant. Sie bringt uns die entlegensten Ecken unseres Planeten direkt vor die Haustür und lässt somit riesige Entfernungen zusammenschrumpfen. Aber das macht es auch komplizierter zu erkennen, was auf der Welt passiert, zu durchschauen, wo man selber steht. Der Kosmopolitismus, wie Kant ihn vorgeschlagen hat, war so entworfen, dass sich jeder Mensch als Weltbürger, als Teil einer globalen Gemeinschaft, fühlen sollte. Stattdessen schotten sich immer mehr Menschen ab. Statt Globalisierung bevorzugen sie Regionalisierung und konzentrieren sich auf das, was vor ihrer eigenen Haustür passiert. Vom Kosmopolitismus Kants bleibt dann noch der gelegentliche Urlaub in fremde Länder, vielleicht einmal in die Karibik oder nach Südostasien.

Kant und die Globalisierung

In diesem Blog werde ich versuchen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Ich verstehe mich selber als Weltbürger, nicht weil ich schon überall gewesen bin. Stattdessen habe ich eher das Gefühl, dass ich täglich der Welt begegne. Sei es im Supermarkt, wo mich ein Mann aus Ghana fragt, wie die Pfandrückgabe funktioniert, in der Uni, wo ich zusammen mit Franzosen und Polen versuche, Finnisch zu erlernen oder einfach in meinem Freundeskreis. Dieser Blog wird von meinen Erfahrungen als Weltbürger berichten und auch an der ein oder anderen Stelle auf politische Entwicklungen zu sprechen kommen.

Viel Spaß beim Lesen!

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