![]() |
Foto: Nähen lernen (www.hilfreich.de) |
Nähen lernen leicht
gemacht mit gratis Booklet
Da haben sich Marina Tulin und Juscha Hildmann mal etwas einfallen lassen. Der von ihnen
entworfene Ratgeber „Näh
dich frei vom Konsum“ bringt den auch eher Unbegabten der Nadel näher. Nähen
lernen ist nicht schwer, solange man die Geduld aufbringen kann, das
achtseitige Booklet durchzulesen und den Schritt-für-Schritt-Anweisungen zu
folgen. So steigert sich der Anfänger schnell vom Knopf Annähen zum Löcher
stopfen und tut nicht nur seiner Geldbörse sondern auch seiner CO2-Bilanz
etwas Gutes. Hinzu kommt, dass der übermäßige Stress beim Klamottenkaufen
abnimmt, denn die alten halten länger. Nähen lernen kann außerdem Spaß
machen, wenn sich der Lernwillige dazu nicht allein in sein Kämmerchen
zurückzieht. Denn es gibt auch andere, die es lernern wollen. So kann man sich auch
mal treffen, Erfahrungen austauschen und vielleicht neue Kniffe von Oma unter
die Leute bringen.
Konsum reduzieren lautet das erklärte Ziel
Die Motivation, die die beiden Initiatorinnen zum Schreiben des
Ratgebers bewogen hat, ist eindeutig in ihrem Willen, eine nachhaltige
Entwicklung zu fördern, aufzuspüren. Den Konsum
reduzieren und somit nicht nur direkt die CO2-Emissionen zu senken, sondern auch die Herstellung
von Kleidung unter menschenunwürdigen Bedingungen anzuprangern, indem man sich
gegen den Kauf neuer Produkte wendet, sind erklärte Ziele. Das hört man fast an
jeder Ecke in unseren Zeiten und doch bringen es Marina und Juscha auf den
Punkt: Nur weil wir einige Dinge nicht
mehr können, sind wir quasi auf den Konsum angewiesen. Bis noch vor wenigen
Jahrzehnten konnte wenn nicht jeder so doch jedes Mädchen zumindest nähen,
viele dazu noch Stricken, Häkeln und Sticken. Weil heutzutage diese
Fertigkeiten nur noch in Ausnahmefällen gelehrt werden, denken viele, dass es
normal wäre, ein neues Tshirt zu kaufen, wenn das alte ein Loch hat. Dabei ist
der Zeitaufwand, um ein neues auszusuchen und zu kaufen wahrschenlich sogar
höher als jener, der benötigt werden würde, um das alte zu reparieren. Der
Aufruf zum Konsum Reduzieren ist
daher keine inhaltslose Parole. Eher kommt sie einer Vorstellung von einer Welt
näher, in dem wir anfangen, wieder selber zu denken. Frei nach Kant sollten wir
doch alle nur so handeln, wie wir uns wünschen, dass jeder so handelte. Wollen
wir also, dass jeder und jede auf der Welt anfängt, alles wegzuwerfen, sobald
es einen kleinen Makel aufweist? Oder bevorzugen wir, dass sich jeder bemüht,
ohnehin begrenzte Resourcen voll auszuschöpfen und so zu einem nachhaltigen
Leben beizutragen? Marina und Juscha haben ihren Beitrag schon geleistet!
Konsum kann man auch anders reduzieren. Sieh hier, wie es Stella und Matthias machen!